Freddy Gomoll kommt nun zeitlich passend zu seinem schönen MSM-Cover vor'm Leutturm, bei dem jeder Norddeutsche sich in den Arsch beißt, mit erstem Material seiner letztjährigen Fahrrad-Odysse rüber und hält dazu noch diese Worte bereit:
"Der Held meiner Kindheit war Marty Mc Fly aus
dem 80er Jahre Science-Fiction-Streifen: Zurück in die Zukunft. Er
reiste durch die Zeit und erlebte die verrücktesten Abenteuer mit dem
Skateboard. So wie er wollte auch ich, als kleiner Steppke der Held
meiner Geschichten sein, und deshalb fing ich an zu skaten.
Mein erstes Skateboard war viel zu groß für mich, hatte neongelbe
Rollen und einen großen Pfeil, der nach vorne zeigte. Nach und nach
kristallisierte sich heraus, dass ich in der Schule ein hoffnungsloser
Fall war, dem die Lehrer das ABC nur mit Dingen beibringen konnten, die
ich mochte: N – wie Nutella, P – wie Puzzle und S – wie Skateboard. Ich
machte Skateboarden zu meiner großen Liebe und bretterte von morgens bis
abends durch mein Heimatdorf Lich.
Labels und Firmen sponsorten mich, so dass ich mich voll auf das
Skaten konzentrieren konnte. Ich trat bei Contests an, wurde für
Magazine abgelichtet und wirkte mit in verschiedenen Skate-Videos.
Letzteres, so sollte sich bald heraus stellen, wurde zu einer ernsten
Affäre, die ich neben dem Skaten am Laufen hatte. Ich fing selbst an mit
der Kamera zu filmen und merkte schnell, dass ich Kameramann werden
wollte.
Jahre später bewarb ich mich mit einem Skateboardfilm an der
Filmakademie Baden-Württemberg, nahe Stuttgart, und wurde angenommen.
Nun, da das Studium bald dem Ende zugeht, möchte ich für mich die
Klarheit schaffen, wer nun die Affäre und wer die große Liebe ist.
Deshalb trat ich vergangenen Sommer eine Reise durch Deutschland an, die
mich vom Profi, zum Hobbyskater machen sollte, so dass ich mich nun
voll und ganz dem Beruf des Kameramanns widmen kann.
Mit drei Gängen durch Deutschland, mit drei Gängen in die Zukunft."