Samstag, 31. März 2012

United we stand, alone we fall

Zwei Entwicklungen aus Amerika, die gerade sehr meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben:

1Erstens hat Ente mir ein Reportage-Buch über Detroit geschenkt, was sehr mein Interesse geweckt hat.

Die Einwohnerzahl der "Motor-City" des Henry Ford, Chrysler und General Motors hat sich seit 1950 um mehr als die Hälfte reduziert. In den letzten Jahren besonders drastisch. Die Stadt hat ein Haushaltsdefizit von ca. 200 Mio. $US, etwa wie Griechenland. 30 % der Einwohner sind auf Lebensmittelmarken angewiesen. Es gibt kaum zuverlässigen öffentlichen Personennahverkehr in der massiv auf Autoverkehr angelegten Infrastruktur mit über 5000 km Straßennetz (zum Vgl.: Berlin besitzt 5700 km Straße, ist aber etwa 2,5 Mal so groß), ein Auto kann sich längst nicht jeder leisten. Die Mittel- und Oberschicht lebt in Suburbs wie dem County Oakland.
Es gibt also enorm viel Leerstand und Platz, den sich zunehmend Junge Künstler und Unternehmer zu Nutze machen. Das Riesen-Potenzial erinnert an das New York der 70er oder das Berlin der 90er.
Während heute, 22 Jahre nach der Wiedervereinigung, allerdings mit Berliner Mietpreisen spekuliert wird wie mit Dax-Anleihen, Staatspleiten oder Weizenpreisen, bekommt man in Detroit ein Haus mit Garten für 5000 $US.
Garten ist ein weiteres Stichwort, denn in Detroit hat sich eine riesige Stadtgärtner-Kultur entwickelt. Brachflächen werden mit Gemüse bestellt und belebt um unabhängig Alternativen zum ungesunden Lebensmittelmarken-Essen zu produzieren.
Für mich schreit alles was ich erfahren habe nach einem Besuch in Detroit - dem amerikanischen Labor für Musiker, Künstler, Skater und alle anderen DIY-Aktivisten.

Neben dem kürzlich erschienen Clip von Carharrt&5Boro sei euch auch die Doku "Detroit lives" von Johnny Knoxville ans Herz gelegt.


Detroit Train Station - Die bekannsteste Ruine der Stadt dessen Vorplatz gerade in Bürgerinitiative neu gestaltet wird, u.A. mit einem Skatepark


2Zweitens entsteht in San Isidro, Costa Rica, gerade in Initiative des Dresdeners(?) Christian Petzold ein Beton-Skatepark. Das Projekt, an dem auch Jan Kliewer, Chet Childress, Gabriel Engelke, Hjalte Halberg und Arne Fiehl schon mitgeshaped haben, hat sich zum Ziel gesetzt Kindern und Jugendlichen einen neuen Raum der Toleranz für Spaß, Entfaltung und Bildung zu bieten und sie zur Partizipation anzuregen.
Voll gut!
Hier geht es zu Pura Vida!

Boardstein (R.I.P.) - Chefredakteur Arne Fiehl mit sichtlich guter Laune bei Pura Vida in Coasta Rica
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