Zur Zeit sind wieder Abstimmungen für den Public Eye Award.
Für die von 'Greenpeace' und 'Erklärung von Bern' jährlich verliehene Trophähe sind die 6 Großunternehmen nominiert, die im vergangenen Jahr am übelsten durch menschenverachtendes und umweltzerstörerisches Wirtschaften aufgefallen sind.
Dabei sind eigentlich immer Lebensmittel-Großkonzerne oder ihre Saatgut- und Pestizidausstatter, Energiekonzerne, Mienenbetreiber oder ihre größten Abnehmer, die Elektronikindustrie. Finanziert wird der ganze Scheiß von Großbanken und abgesichert durch multinationale Versicherungen.
Hier kann abgestimmt werden
Vale
Vale ist der zweitgrösste Konzern Brasiliens und weltweit der zweitgrösste Minenkonzern und grösste Eisenerzhersteller. Der Konzern hat eine 70-jährige Geschichte, in der immer wieder Menschenrechtsverstösse, unmenschliche Arbeitsbedingungen und rücksichtslose Naturausbeutung vorkommen. Momentan beteiligt sich Vale am Bau des Belo-Monte-Staudamms im Amazonas. Dieser hat voraussichtlich 40'000 Zwangsumsiedlungen zur Folge, die Betroffenen haben weder Mitspracherecht noch erhalten sie Entschädigung.
Tepco
Der grösste japanische Energiekonzern Tepco hat wider besseren Wissens aus Kostengründen die bauliche Sicherheit seiner Atomkraftwerke stark vernachlässigt. Der GAU von Fukushima und somit die radioaktive Verstrahlung von Mensch, Land und Meer hätte von Anfang an verhindert werden können. Ausserdem informierte der Konzern nachweislich falsch oder sehr verspätet - bei Tepco herrschte eine Kultur der Begünstigungen, Verschleierungen und Fälschungen.
Syngenta
Der weltgrösste Agrochemie-Produzent Syngenta mit Sitz in der Schweiz vertreibt zahlreiche hochgiftige Produkte, die Mensch und Umwelt schädigen. Tausende von Bauern – die meisten davon im armen Süden – tragen schwere akute und chronische Vergiftungen davon. Syngenta vermarktet trotz Verbot in Europa sein Herbizid Paraquat weiterhin aggressiv im Süden. Das Syngenta-Pestizid Atrazin hat 90 % des Wassers im mittleren Westen der USA vergiftet. Der Konzern führt zudem Schmierkampagnen gegen einen kritischen Wissenschaftler und versuchte gar, ihn mundtot zu kaufen.
Freeport McMoran
Der US-Minenkonzern betreibt seit 45 Jahren die weltgrösste Gold und Kupfermine Grasberg in West-Papua ohne Rücksicht auf Natur und Mensch. Täglich fallen in der Mine 230'000 Tonnen mit Schwermetall verseuchter Morast an. Dieser überdeckt in einem Umkreis von bis zu 10 Kilometern die Umwelt unter einer bis zu 15 Meter hohen alles abtötenden Schlammlawine. Minengegner werden gefoltert. Beim Streik 2011 erschoss die Polizei mehrere Streikende.
Barclays
Als schnellstwachsender Nahrungsmittelspekulant treibt die britische Grossbank Barclays die Nahrungsmittelpreise weltweit auf Kosten der Ärmsten in die Höhe. Allein im zweiten Halbjahr 2010 wurden weltweit 44 Millionen Menschen durch steigende Nahrungsmittelpreise in extreme Armut gedrängt – Frauen im armen Süden werden durch Lebensmittelspekulation oft am härtesten getroffen. Barclays lobbyiert massiv bei der Regierung in London gegen drohende staatliche Regulierungen für die Lebensmittelspekulation.
Samsung
Samsung setzt in seinen Fabriken verbotene, hochgiftige Stoffe ein, ohne die Arbeiter zu informieren und zu schützen. Mindestens 140 Arbeiter sind an Krebs erkrankt, mindestens 50 junge Arbeiter daran gestorben. Samsung streitet trotz klarer Beweislage seine Verantwortung ab und diskreditiert die Erkrankten und Verstorbenen samt ihrer Angehöriger öffentlich. Samsung hat eine über 50-jährige Geschichte gezeichnet von Umweltverschmutzung, Gewerkschaftsunterdrückung, Bestechung und Steuerflucht.
Was du tun kannst:
Bank wechseln,
Strom wechseln,
Zeitungsabo statt Tablet PC bestellen,
auf die Straße gehen, weniger kaufen, mehr reparieren und
selber kochen.